Donnerstag, 24. August 2017

Zurück

Mein Auslandsjahr ist vorbei. Ich bin wieder im guten, alten Deutschland angekommen und kann es selber noch nicht so wirklich glauben, obwohl ich schon seit zwei Monaten wieder im Lande bin.

Ich war zwar die letzten Monate hier nicht mehr aktiv und habe nichts mehr geschrieben, aber irgendwie wollte ich dem Ganzen hier doch noch einen würdigen Abschluss geben. Genau wie meinem Auslandsjahr. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich hier irgendwann doch noch richtig weiter.

Nachdem ich (viele Tränen später) meiner Gastfamilie Tschüss gesagt habe, bin ich mit meinen Eltern, die mich sozusagen abgeholt haben, nach Stockholm gefahren und habe dort noch zwei Tage verbracht und ihnen die Stadt gezeigt (auch, wenn ich mich selbst nicht besonders gut auskannte, da ich ja im Jahr kaum den Süden besucht hatte.). Da habe ich schon den reversed Kulturschock bemerkt, als mir nämlich gesagt wurde, dass wir heute Abend doch einfach kalt Abendessen essen können. Ich muss ehrlich sein, da habe ich ein bisschen geweint.

Nach den Tagen in Stockholm hieß es dann wirklich, Schweden auf Wiedersehen zu sagen. Da ich noch auf das YES, oder lang gesagt das Young Europeans Seminar gegangen bin, haben meine Eltern mich am Flughafen abgesetzt und sich dann auf den Weg zurück nach Deutschland begeben. Ich bin dann mit lauter anderen Austauschschülern nach Berlin geflogen. Das YES war auf jeden Fall auch eine tolle Erfahrung und ich habe viele tolle andere Austauschschüler aus anderen Ländern kennen gelernt. 

Und dann bin ich zurück nach Hause gefahren. Zu meinen Eltern, meinen Schwestern, meiner Katze, meinem Zimmer und meinen Freunden. Und es war gut, nach Hause zu kommen.

Inzwischen ist das ganze "ich muss alles von Schweden erzählen" ein wenig abgeebbt, weil viele Leute auch einfach nicht besonders interessiert sind (ihr verpasst was!) und weil ich mich wieder auf andere Dinge konzentrieren muss. Die Oberstufe beginnt für mich in einer Woche! Trotzdem rede ich sehr gerne über mein Jahr und kann es einfach nicht lassen, zwischendurch ein "Also, in Schweden war das so..." in die Konversation zu werfen. Manchmal werde ich dann komisch angeguckt, aber ich kann nicht so richtig aufhören, über das Land zu schwärmen.

Ich bin zwar noch nicht so richtig wieder hier angekommen, aber ich habe mich mittlerweile wieder an Deutschland und die Deutschen gewöhnt (auch wenn ich dem warmen Abendessen hinterher trauere). Mein Jahr ist jetzt wirklich vorbei, aber für mich geht es weiter. Ich möchte mich bei YFU engagieren und meine Erfahrungen an die Außenwelt tragen und bin positiv eingestellt auf das was kommt!

Und falls zukünftige Austauschschüler das hier mal lesen werden, viel Spaß in eurem eigenen Austauschjahr!

Puss och kram,
Jonna



Mittwoch, 12. April 2017

Glad påsk! - Frohe Ostern!

Hiermit wünsche ich allen, die diesen Blog lesen Frohe Ostern - oder wie man in Schweden sagt: Glad påsk! Ich weiß. dass Ostern erst am Sonntag ist, aber am Donnerstag fahren wir weg, weshalb ich keinen Zugang zu meinem Computer haben kann. Und dann beginnen auch schon wieder die Ferien!

Diese kleine Animation habe ich im Digitalt Skapande gezeichnet und animiert!

Montag, 27. März 2017

Update

Tjena!

Da ich jetzt schon länger nichts mehr hier geschrieben habe, was hauptsächlich daran liegt, dass ich nicht so wirklich Motivation finde, kommt heute mal ein kleines Update über was ich so die letzten Wochen getrieben habe.

Wir hatten wieder eine Woche Ferien, und zwar Sportferien. Die meisten fahren während sportlovet Ski fahren, Familie besuchen oder bleiben Zuhause. Da es nur eine Woche ist, kann man auch nicht so viel machen. Ich habe eine Austauschschülerin in Örnsköldsvik besucht und wir sind auch einen Tag nach Umeå gefahren, was echt schön war. Dann hat mich meine Gastfamilie dort abgeholt und wir sind nach Arvidsjaur gefahren, was in Lappland liegt. Dort hat meine Gastfamilie nämlich mal gewohnt und deshalb haben wir Freunde besucht. Dort bin ich auch zum ersten Mal Slalom gefahren (seit 2012!).

Als dann die Schule wieder anfing, war auch wieder Schulstress auf dem Programm (auch wenn es nicht so stressig ist, wie ich es aus Deutschland kenne). Der größste Unterschied zwischen Schulstress hier und Schulstress in Deutschland ist eigentlich, dass es keine Hausaufgaben gibt. Wenn man etwas in der Schule nicht schafft, sagt einem der Lehrer nicht, dass man es Zuhause machen muss. Man entscheidet sich halt selbst dazu, zum Beispiel mal das Mathebuch mit nach Hause zu nehmen, wenn man ein bisschen hinterherhängt.

Außerdem habe ich zusammen mit meiner Gastfamilie die Küche fast zu Ende renoviert, das komplette Paket mit neuer Küche, neuem Boden, Tapete und malen. Das hat auch Spaß gemacht, und mein Gastvater meint die ganze Zeit, dass sie jetzt ja immer mich anrufen können, wenn sie renovieren wollen. :D

Ich war auch hier um die Ecke noch einmal mit einer Freundin Ski fahren, so lange der Schnee noch da war. Jetzt ist er nämlich fast weg und wir haben auch nachts wieder Plusgrade, was ich persönlich ganz schön finde, weil es dann am Morgen nicht wieder so glatt und am Nachmittag nicht zwingend super matschig ist. Auch wenn es den meisten Teil der Zeit richtig windig ist, habe ich jetzt meine Winterjacke gegen eine dünnere Jacke eingetauscht und auch die warmen Schuhe wieder in den Schrank gestellt. Endlich kommt der Frühling!

Ich habe nicht so viel zu erzählen, da mein Hauptfokus hauptsächlich auf der Schule liegt und ich danach auch meistens richtig müde bin, dass ich den Rest des Tages eigentlich nicht mehr so viel mache.

Trotzdem hoffe ich, dass dieses kleine Update nicht allzu langweilig war, und dass es allen, die das lesen, gut geht!

Kram,
Eure Jonna ❤




Donnerstag, 2. Februar 2017

YFU Mid-Year-Orienation

Tjena!

Ja, Mid-Year-Orientation habt ihr richtig gelesen. Und es bedeutet auch das, was ihr wahrscheinlich denkt. Denn ungefähr jetzt ist bereits die Hälfte meines Austauschjahres um und das kann ich selbst noch nicht so ganz glauben. Fast sechs Monate bin ich schon in Schweden! Die Zeit geht so schnell vorbei und ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich erst gestern in Hamburg in das Flugzeug gestiegen bin, um dieses Abenteuer zu beginnen.
Heute möchte ich ein wenig von meiner Mid-Year-Orientation erzählen und darüber schreiben, was sich von meinen eigenen Erwartungen an das Austauschjahr erfüllt hat!

Da es nur eine einzige andere Austauschschülerin von YFU in meiner Nähe gibt (was auch anderthalb bis zwei Stunden mit dem Zug entfernt ist), haben wir uns bei mir zuhause getroffen und zusammen mit meiner Area Rep (für alle, die nicht wissen, wer das ist: das ist die Person, die neben meiner Gastfamilie in meiner Area wohnt und mit für mich verantwortlich ist und dabei aber auch mit der Organisation in Kontakt steht) das Seminar abgehalten. Weil sie auch aus Deutschland kommt, war es vor allem schön, mal wieder richtig Deutsch reden zu können! Auch wenn wir beide das Gefühl hatten, wir hätten ein paar Worte vergessen und dass unsere Grammatik ein wenig unter dem Schwedischlernen geleidet hat.
Am Samstag sind wir mit dem Scooter übers zugefrorene Wasser gefahren, haben draußen gegrillt, haben Pfannkuchen gemacht (die schwedischen nämlich, ja, da gibt es einen Unterschied), haben ihr ein wenig unser lilla Söråker gezeigt und allgemein recht viel unternommen. Am Sonntag sind wir zusammen mit meiner Area Rep nach Härnösand in ein Schwimmbad gefahren und haben dort den eigentlichen Teil des Seminars abgehalten.
Dabei haben wir auch über unsere Erwartungen an das Austauschjahr geredet und jetzt kann ich es einfach ganz kurz sagen: Von meinen Erwartungen hat sich eigentlich keine erfüllt.

Wenn man ins Auslandsjahr geht, ist es etwas, was man nie zuvor gemacht hat. So lange weg von der Familie, ein Jahr lang in eine neue Schule gehen, neue Freunde finden, vieles neues kennenlernen und das alles in einem Land, von dem man (oft jedenfalls) nicht einmal die Sprache kann. Ich persönlich habe mir vorher immer vorgestellt, dass man im Ausland sofort eine tolle Gastfamilie hat, jede Menge Spaß hat (die ganze Zeit) und dass man vor allem jeden Tag etwas Neues erlebt und die Sprache schwuppdiwupps mal eben schnell lernt.

Und so war es bei mir halt eigentlich gar nicht. Ich hatte Probleme in meiner Gastfamilie, der Alltag ist manchmal genau so langweilig wie in Deutschland und auch auf Schule hat man manchmal einfach keine Lust. Ich habe außerdem erst jetzt (nach fast sechs Monaten hier) das Gefühl, dass ich mich ohne Probleme auf Schwedisch verständigen kann.

Aber das ist überhaupt nicht schlimm und hat in keinster Weise irgendeinen Einfluss auf meine Liebe zu Schweden und ich würde nicht einmal im Schlaf darauf kommen, mein Austauschjahr zu bereuen! Auch wenn es mit der Sprache nicht so geklappt hat am Anfang und ich teils Angst hatte, mich niemals dazu überwinden zu können anzufangen Schwedisch zu reden, läuft es jetzt umso besser! Auch der Gastfamilienwechsel war das Beste, was mir hier passieren konnte, denn ich bin viel glücklicher in meiner Familie jetzt, und die Erwartung, jeden Tag Neues zu erleben, kann sich gar nicht erfüllen. Irgendwann kehrt auch im Ausland der Alltag ein.

Mein Auslandsjahr ist nicht so, wie ich mir es am Anfang vorgestellt habe, aber das stört mich ganz und gar nicht. Es ist so perfekt, wie es ist! Denn im Grunde zählt nicht, was du alles für große Sachen im Ausland erlebt, sondern es sind die vielen kleinen Sachen, die man lernt (zum Beispiel, dass hier in Schweden alle Milch zu jeder Mahlzeit trinken und dass es ein Messer für die Butter für alle gibt.)

Hoppas att ni mår bra,
Kram, Jonna ❤


Mittwoch, 25. Januar 2017

Deutsch-Schwedisch, Schwedisch-Deutsch

Heute dachte ich, dass ich euch ein wenig über die schwedische Sprache berichte! (Ja, Kira, die Idee habe ich von dir) Nachdem ich endlich herausgefunden habe, wie man bei meinem Schullaptop die Tastatur auf Deutsch umstellt und ich jetzt auch wieder ß und ü ohne Copy und Paste anwenden kann, kann es jetzt losgehen!

middag ≠ Mittag

Wenn man sagt: Det blir köttbullar för middag, heißt es nicht, dass es Köttbullar zum Mittagessen gibt, sondern dass es Köttbullar zum Abendessen gibt.

kul ≠ cool

Kul bedeutet nicht cool, sondern lustig. Ich muss ernsthaft sagen, dass es mich auch noch manchmal verwirrt, obwohl es das normale cool, was wir im Deutschen ja auch haben, auch gibt.

köttbullar

Damit es jetzt einmal klar ist: Köttbullar wird schöttbullar, mit einem weichen k ausgesprochen! Das es das nicht in Deutschland gibt, verwirrt meine Klassenkameraden sehr. Und die Deutschen verwirrt das weiche k anddauernd, was ziemlich lustig ist, wenn man dazwischen steht.

Grammatik

Die schwedische Grammatik ist (viel) leichter als im Deutschen, aber trotzdem noch schwerer als im Englischen, weshalb ich ein wenig Schwierigkeiten hatte, sie mir einzuprägen. Aber ich glaube jetzt habe ich sie recht gut drauf! Jedenfalls möchte ich euch einen kleinen Einblick in ein paar der vielen Unterschiede zwischen Deutsch und Schwedisch geben (grammatikalisch)!

Zum Beispiel das Wort vara. Es bedeutet sein auf Deutsch ist unregelmäßig.
Im Schwedischen heißt es für alle Formen är. Jag är, du är, han är, hon är, det är, vi är, ni är, de är.
Im Deutschen ist es: Ich bin, du bist, er ist, sie ist, es ist, wir sind, ihr seid, wir sind.
Das ist also schon einmal viel leichter.

Der am meisten verwirrende Teil waren allerdings die Adjektive:

Dafür muss man nämlich wissen, ob das Wort utrum oder neutrum ist (en (utrum) oder ett (neutrum)). Das Wort für Kind ist ein ett-Wort. Wenn es um ein großes Kind geht, wird von ett stort barn geredet (stor bedeutet groß).

Wenn man aber von einer großen Frau redet, redet man von en stor kvinna. Da das Wort kvinna ein en-Wort ist, wird das Adjektiv nicht angeglichen.

Zusammengefasst: - Ett-Wort: hinten an das Adjektiv wird ein -t herangehängt.
                               - En-Wort: das Adjektiv bleibt in seiner richtigen Form.

Im Plural ist es noch ein wenig anders, denn da wird ein -a hinten an das Adjektiv gehängt.
Stora barn. Stora kvinnor.

Unterschiede gibt es auch zwischen der bestimmten Form und der unbestimmten Form. Wenn es um das große Kind geht, wird von det stora barnet geredet. Also wird hier auch ein -a hinten herangehängt.

Das alles ist ganz schön schwierig sich zu merken. Dazu kommt auch noch, dass die Wortstellung anders ist und auch sonst vieles kompliziert zu merken ist.

Aber naja, ich hoffe euch hat dieser kurze Einblick nicht allzu gelangweilt und dass ihr ihn vielleicht sogar interessant fandet! Ich finde es richtig interessant Schwedisch zu lernen und mehr über die Grammatik zu erfahren und alles mit Deutsch und Englisch zu vergleichen, das macht mir richtig Spaß und ich liebe es mehr und mehr zu lernen. Denn obwohl ich inzwischen nur noch Schwedisch spreche und meine Schwedischkenntnisse eigentlich als recht flüssig bezeichnen würde, mache ich natürlich Fehler. Aber ich muss ernsthaft sagen, dass sich mein Schwedisch seitdem ich in der neuen Gastfamilie bin und ein Englisch-Verbot bekommen habe (:D), sehr sehr verbessert hat!

Ich hoffe euch geht es genauso gut wie mir!
Eure Jonna


Donnerstag, 12. Januar 2017

Mitt jullov - Meine Weihnachtsferien

Hej allihopa!

Jetzt ist es schon ganz schön lange her, dass ich hier etwas veröffentlicht habe. Es ist jetzt 2017 und die Schule ist seit fast einer Woche wieder im Gange. Und wie sie im Gange ist! Ich weiss jetzt schon von einem ausstehenden Mathetest (hier in Schweden gibt es nicht so etwas wie Arbeiten, wie in Deutschland, sondern nur Tests. Entweder einfache Tests oder nationella prov, die dann noch wichtiger sind.) und zwei mündliche Leistungen. Das ist aber trotzdem nicht vergleichlich mit der deutschen Schule, wenn ich so höre, was meine Freunde in Deutschland alles machen müssen in der Oberstufe, bekomme ich fast Angst davor. Aber davon genug. Schliesslich will ich von meinen drei Wochen Weihnachtsferien/jullov berichten.

Ich bin mit meiner Gastfamilie zu der Familie von meinem Gastvater nach Kramfors gefahren. Da gab es auch richtig viel Schnee! Da wurden mir dann alle vorgestellt, die kleinen Kinder durften bereits ein paar ihrer Geschenke auspacken, es gab ein wenig zu essen, aber auch nur etwas kleines und hauptsächlich hat man sich unterhalten. Gegen ein Uhr mittags ging es zu dem Haus meiner Gastgroßeltern, wo ich dann den Bruder meines Gastvaters und seine Freundin kennengelernt habe. die eigentlich in Stockholm wohnen. Die Zeit dort war für ein bisschen entspannen gedacht, bevor wir um vier wieder zum Rest der Familie zum Weihnachtsessen gefahren sind. Und Essen gab es jede Menge! Es ist in Schweden üblich, viele kleine Gerichte (davon viel Fisch), beides, warm und kalt, auf einen oder mehrere Tische zu stellen und jeder nimmt sich, was er will. Auf den Bildern seht ihr das ganze Essen, was es am Weihnachtsabend gab. Dazu wird viel julmust getrunken, was ein Getränk mit Kohlensäure ist, von dem ich wünschte, dass es es auch in Deutschland geben würde. Ich finde es super lecker, aber es hat eine Art eigenen Geschmack, von dem ich mir vorstellen kann, dass nicht jeder ihn mag.



Nach dem Essen ging es ans Geschenke auspacken und ich habe noch nie in meinem Leben so unglaublich viele Weihnachtsgeschenke gesehen! Klar, es ist eine grosse Familie, aber es gab nach meinem Gefühl für jede Person etwa doppelt so viele Geschenke, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Es kam auch der Weihnachtsmann, der vor allem meine kleinen Gastschwestern gefreut hat und ich habe einer Tante (oder Cousine? Es war so verwirrend, es waren so viele Leute da und ich konnte mir gar nicht merken, wer wo mit wem verwandt ist.) später geholfen die Pferde zu füttern, die im Stall neben dem Haus standen. Es gab auch zwei Hunde und einen Kater, der mich richtig an meinen Tino zuhause erinnert hat: genau so dick und schwer und ein bisschen störrisch.



Am Abend sind wir wieder nach Hause gefahren und sind müde ins Bett gefallen. Und ich war wirklich vergleichsmässig früh bettfertig und habe nur noch einmal kurz mit meiner besten Freundin und meiner Familie in Deutschland telefoniert, die noch wach am Tisch zusammen sassen, während meine schwedische Familie schon geschlafen hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch ein wenig anders ist wenn man kleine Kinder hat, die natürlich auch früher ins Bett müssen.

Die nächsten Tage habe ich hauptsächlich viel geschlafen und mich entspannt, Sachen mit meiner Familie unternommen, Freunde getroffen, bin im Kino gewesen und kurz vor Silvester bin ich mit meiner Gastmutter und -schwestern für ein Wochenende nach Örebro gefahren, um die Oma zu besuchen und unser neuestes Familienmitglied abzuholen: Eine kleine, ungefähr sechs Jahre alte Hündin, die wirklich goldig ist. Örebro ist echt schön und wir sind auch durch Uppsala gefahren.

Silvester, oder nyårsafton habe ich mit meinen Freunden verbracht und wir haben gegessen, Wii gespielt und gegessen und gelabert und gegessen und gegessen. Und wenig geschlafen. Der einzige Unterschied zu Silvester in Deutschland ist für mich eigentlich gewesen, dass es das Anstossen nicht gab, aber wir dafür kurz vor null Uhr raus gegangen sind und direkt zum neuen Jahr, um Punkt zwölf, die Raketen angezündet haben. Wir haben ein bisschen lange gebraucht, um die Wunderkerzen anzuzünden, aber es letztendlich doch geschafft. Und als wir wieder ins Haus gegangen sind, hat es sogar angefangen zu schneien und am nächsten Morgen war alles zugeschneit.


Ich habe nicht viel gemacht in dem Rest der Ferien, war zwei Tage krank und habe sonst die Zeit mit meiner Familie verbracht. An zwei Tagen hatten wir um die -25 °C und wir haben jede Menge Schnee geschippt und sind draussen gewesen. Und ich kann sagen, es war nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte. Klar, die Luft war kalt und das hat man auch gemerkt, aber den einzigen Unterschied zu dem Kältesten, was ich bisher erlebt hatte, war, dass die Luft so trocken war, dass man es im Hals spüren konnte.

Aber ja, ich habe schöne drei Wochen Ferien gehabt, aber ich bin irgendwie auch wieder froh, dass jetzt wieder Schule ist, denn nun habe ich wieder etwas zu tun und liege nicht nur faul rum. Ich hoffe, dass alle, die das hier lesen auch schöne Ferien hatten!

Kram, Jonna ♥

Dienstag, 20. Dezember 2016

Weihnachtszeit in Schweden + Gastfamilienwechsel

"hallo. es ist kallt ´. yolo swag tuss" - Matilda

Hej allihopa!
Die schöne Einleitung kommt von meiner Freundin, die in unserer Freistunde bemerkt hat, dass ich einen neuen Blogpost verfasse und auch etwas schreiben wollte. Die Übersetzung: "Hallo. Es ist kalt. Yolo. Swag. Tschüss." Und ja, es ist wirklich kalt.

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema: Der Weihnachtszeit in Schweden. Die ist hier nämlich wunderschön (wie eigentlich alles in Schweden). Überall hängen Weihnachtslichter, in der Schule hören wir Weihnachtslieder, es stehen Weihnachtsbäume herum, viele Lichterketten und natürlich gibt es SCHNEE. Der liegt hier schon seit Anfang November und ist nicht wirklich weggeschmolzen bis jetzt. Aber dadurch, dass es ziemlich heftige Temperaturschwankungen gab (an einem Tag -10°C und am nächsten +2°C, ernsthaft!!) ist alles angeschmolzen und dann gefroren und wieder angeschmolzen und wieder gefroren und so weiter...es sieht also aus wie Schnee, aber ist eigentlich nur Eis und es ist sauglatt. Und Jonna schafft es natürlich, sich direkt hinzupacken. Den blauen Fleck hatte ich dann ein paar Tage.
Es gibt einen Radiosender, der an zwei Zeiten am Tag nur Julmusik, also Weihnachtslieder, spielt. Diese Zeit liegt genau in meiner 2,5 Stunden langen Kunststunde (was übrigens die beste Art ist, eine Woche zu starten), und wir hören seit November in jeder Kunststunde Weihnachtslieder. Da gibt es nur leider auch nicht gerade eine sehr grosse Auswahl, und dadurch kann ich jetzt gefühlt alle schwedischen Weihnachtslieder so gut wie auswendig! Aber es ist trotzdem ganz lustig und schön. Deshalb habe ich mir jetzt auch auf Spotify eine Playlist mit eben dieser Julmusik gemacht. Trotzdem vermisse ich auch die traditionellen deutschen Weihnachtslieder.
Vor ungefähr einer Woche hatte ich Weihnachtskonzert mit meinem Chor, was auch echt Spass gemacht hat! Wir singen hauptsächlich nur schwedische Lieder und das ist vor allem auch ein gutes Training für mich. Neulich habe ich mich mit einer Frau aus meinem Chor auf Schwedisch unterhalten und erwähnt, dass ich in Deutschland auf eine Chorschule gehe. Da war sie erst einmal verwirrt und hat ganz verwundert gefragt: "Aber du kommst aus Schweden, oder?" So etwas ist dann schön, wenn Leute nicht merken, dass du die Sprache nicht so gut und vor allem auch noch nicht so lange kannst, das ist dann wie ein Kompliment.
Das alljährliche Weihnachtskonzert von meiner deutschen Schule habe ich sehr vermisst. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass irgendetwas hier fehlt, auch wenn ich hier so viele tolle Sachen erlebe, die ich in Deutschland nie erleben könnte.
Was auch sehr gut an der Weihnachtszeit hier ist: Pepparkakor och glögg. Zu Deutsch: Pfefferkuchen und so etwas wie Punsch, was auch oft mit Rosinen, Mandeln und Haselnüssen gegessen, bzw. getrunken wird. Und es ist super lecker. Ansonsten gibt es hier auch das Pepparkakshus (vergleichbar mit dem Lebkuchenhaus in Deutschland), was aber, entgegen der Tradition in meiner und der Familie meiner besten Freundin, eher dezent verziert wird und nicht mit Eischnee, sondern mit erhitztem Zucker zusammengeklebt wird. Die Weihnachtssüssigkeiten hier sind überhaupt sehr lecker. Es gibt nur leider keine Dominosteine, aber darüber kann ich leicht hinwegsehen, da sonst alles so gut ist.

Ich habe auch vor etwa zwei Wochen die Gastfamilie gewechselt. Ich hatte mich in meiner alten Familie einfach nicht sehr wohl gefühlt und es hat nicht so richtig gepasst, weshalb ich jetzt in einer neuen Familie wohne. Ich wohne jetzt in einem noch kleineren Ort, kann aber noch auf die gleiche Schule gehen und wohne sogar näher an meinen Freunden dran, weshalb wir jetzt auch jeden Tag den gleichen Bus nehmen können. Zu der Familie gehören die Eltern, zwei kleine Töchter, ein Kaninchen (ich durfte schon Kaninchen-Sitter sein), und bald auch ein Hund. Es geht mir jetzt viel besser und ich bin echt froh, dass ich gewechselt habe. Ich hätte keine bessere Wahl treffen können!

Ich hoffe, ihr habt eine genau so schöne Weihnachtszeit und da ich nicht mehr weiss, wie viel ich dieses Jahr noch hier schreiben werde, wünsche ich allen God Jul, Frohe Weihnachten, Merry Christmas und ett Gott Nytt År, ein Frohes Neues Jahr, a Happy New Year!

Kram, Jonna ❣